Die DWD'ler beim Dienstbesuch im Observatorium Hohenpeißenberg
Nach 3 Jahren war es wieder soweit, die BSG DWD reiste wieder.
Die Busreise nach Krün in das Zugspitzgebiet sollte die guten Beziehungen zur ZAMG Wien vertiefen und zugleich konnten die DWD-Dienststellen, das Observatorium Hohenpeißenberg und die Bergstation Zugspitze, kennengelernt werden.
Die Fahrt begann am Donnerstag, 10.9.2009 morgens um 08.00 am Zentralamt des DWD.
32 DWD'ler fuhren gut gelaunt bei gutem Wetter in Richtung Süden. Die Mittagspause wurde in Kempten eingelegt und mit einem Stadtbummel verbunden. Nach eineinhalb Stunden ging die Fahrt weiter und um 15.30 Uhr erwartete uns Herr Dr. Wolfgang Fricke zu einer Führung durch das Observatorium Hohenpeißenberg. Eine Einführung in die Geschichte und die Aufgaben des Observatorium stand am Anfang, ging mit einem Bildervortrag über die Arbeit und Meßreihen weiter, es folgte eine Besichtigung der Laboreinrichtungen mit Erklärungen von Herrn Dr. W. Fricke und Dr. C. Plass-Dülmer und endete auf der Aussichtsplattform des Observatoriums mit einem herrlichen Rundblick auf Schongau, den Ammersee und die nahen Alpen.
Nach eineinhalb Stunden Aufenthalt ging's dann mit dem Bus weiter. Die Fahrt führte uns durch das Gebiet des Pfaffenwinkels direkt hinein ins Tölzer Land. Durch Benediktbeuern gelangten wir, vorbei am Kochelsee, in engen Serpentinen hinauf zum Walchensee, an unser Reiseziel der Gemeinde Krün.
Hier hatte Kollege Klaus Paetzold im Vorfeld der Reise für uns und unsere Wiener Kollegen von der ZAMG Unterkünfte organisiert. Von der Wirtin Fr. Neuner des Alpengasthofes Schöttlkarspitze wurden wir um 18.30 Uhr in Empfang genommen. Nach kleinen Unstimmigkeiten in der Verteilung der Zimmer konnten wir uns für einen gemütlichen Abend vorbereiten.
Erst gegen 21.30 Uhr trafen die Wiener in Krün ein. Nach Quartiernehmung in der Pension Alpenglühn konnten wir sie im großen Saal des Gasthofes Schöttlkarspitze herzlich "Willkommen" heißen.
Der Wiener Musikus Herbert Fuchs (Fuchsi) hatte schon beim Gang durch Krün mit seiner "Steirischen" für Stimmung gesorgt und dies setzte sich im Saal des Gasthofes fort.
In der Nacht zum Freitag hatte es stark geregnet und so war die Landschaft in dichten Nebel gehüllt. Heute sollten die sportlichen Begegnungen stattfinden.
Morgens von 10.00 - 12.00 Uhr waren die Tennisspieler dran. Jeder spielte gegen jeden und die Doppel wurden gemischt ausgetragen. Der Spaß am Sport stand also im Vordergrund und so waren die Ergebnisse nachrangig.
Wer nicht den Tennisspielern zuschaute, machte eine Wanderung zur Fischbachalm und zum Soiernhaus oder besuchte das nahe Städtchen Mittenwald.
Um 13.30 Uhr sollte das Fußball-Länderspiel DWD - ZAMG stattfinden. Zuvor ging ein heftiger Regenschauer nieder, so daß befürchtet werden mußte, daß der Spielbeginn sich verzögern würde. Doch pünktlich zum Anstoß hatte es aufgehört zu regnen, und der Bürgermeister von Krün, Thomas Schwarzenberger, konnte die Mannschaften und die Schlachtenbummler begrüßen und den Anstoß ausführen.
Die Anfangsphase des Spieles ging an die DWD Mannschaft, denn schon in der 12 Minute schoß Jörg Trentmann unter Mithilfe des Wiener Keepers Ernest Rudel den DWD mit 1:0 in Führung. In der 26. Minute folgte nach einem Abwehrfehler der 1:1 Ausgleich. Die Chance durch einen Elfmeter wieder in Führung zu gehen, wurde mit einem Lattenknaller von Karolin Eichler leider vergeben. Zum Ende der 1.Halbzeit brach die DWD Abwehr auseinander und es folgte kurz hintereinander das 2. und 3. Tor für die ZAMG Wien.
Nach Anpfiff zur 2. Spielhälfte bauten die Wiener Spieler ihren Vorsprung auf 5:1 aus, bevor der DWD sein 2. Tor durch Reiner Amberg schoß. Doch die Freude währte nicht lange und die Kollegen von der ZAMG erhöhten ihr Torkonto auf 7 Tore. In den letzten 15 Minuten konnte Reiner Amberg ein 3. Tor für den DWD erzielen und so stand es am Ende der Partie 7:3 für die ZAMG Wien.
Trotz allem hatten die Zuschauer ihren Spaß an der Begegnung und der Abend verlief wieder in völliger Harmonie der beiden Wetterdienstgruppen. Mit Musik, Tanz und angeregter Plauderei ging dieser Tag zu Ende, mit Aussicht auf den nächsten Tag, an dem der Aufstieg zur Zugspitze und zur Karwendelspitze anstand.
Samstagmorgen klingelte für unseren Busfahrer Daniel Firnstein der Wecker schon um 05.00 Uhr, denn die Bergsteigergruppe um Ralf Becker mußte zum Eibsee (980 m) gefahren werden. Von dort brachen 10 verwegene Wetterdienstler um ca. 06.00 Uhr zum Erklimmen der Zugspitze auf. (Extrabericht von Ralf Becker folgt)
Zwei weitere Gruppen wurden dann um 09.00 Uhr von Daniel nach Mittenwald und nach Garmisch gebracht. Die eine Gruppe machte sich von der Karwendelbahn Talstation auf zur Wanderung hinauf zur Karwendelspitze. Um 09.30 Uhr begann die Gruppe mit 9 Personen den Aufstieg von der Karwendelbahn Talstation in Mittenwald (ca. 934 m) zur westliche Karwendelspitze über den Ochsenbodensteig zur Dammkarhütte (1650m), welche um ca. 11.00 Uhr erreicht wurde. Nach einer kurzen Rast, bei welcher der Energie- und Flüssigkeitsverlust wieder ausgeglichen werden konnte, setzte die Gruppe den Weg um 11.30 Uhr durch das Dammkar über steile Geröllfelder fort. Durch einen 400 m langen Tunnel gelangte sie schließlich um 14.15 Uhr zur Bergstation der Karwendelbahn (2344 m). Wegen der schlechten Sicht wurde auf den letzten Weg bis zur westlichen Karwendelspitze (2385 m) verzichtet.
Nach einer kleinen Stärkung in der Gaststätte der Bergstation und dem Besuch des Naturinformationszentrums, dem imposanten Bau in Form eines Fernrohrs, fuhr die Gruppe um 15.30 Uhr mit der Karwendelbahn zurück zur Talstation in Mittenwald. Hier holte sie der Bus der ZAMG um 16.15 Uhr ab und brachte sie zurück zur Unterkunft nach Krün. (Bericht: Wilfried Ruiner)
Die andere Gruppe mit 14 Personen fuhr vom Garmischer Bahnhof aus mit der Zahnradbahn zum Zugspitzplatt. Von dort erreichten 8 Gipfelstürmer mit der Gletscherkabinenbahn etwas schneller den "Top of Germany" (2962m).
Die anderen 6 Kollegen brachen um 11.30 Uhr zu Fuß zum 360 Hm Aufstieg zum Zugspitzgipfel auf. Über viel Geröll erreichten sie den Einstieg unterhalb des Schneefernerhauses (2650m). Ziemlich steil ging es langsam über lockeren Schotter steil nach oben, bis nach 20 Minuten der Klettersteig mit den Stahlseilsicherungen begann. In gemächlichem Schritttempo kletterte die Gruppe den Fels hoch bis sie um 12.30 Uhr den Grat erreichte. Die Sicht war durch das schlechte Wetter fast Null und die Temperatur lag um den Gefrierpunkt. Um 13.00 Uhr konnte sich die Sechsergruppe vor dem "Münchner Haus" in 2959m die Hand schütteln und über den gelungenen Aufstieg freuen. In der Gaststube der Hütte wurden sie von den Seilbahn fahrenden Kollegen begrüßt. Eine warme Erbsensuppe und ein Weizenbier sorgten für eine willkommene Stärkung.
Nachdem für das leibliche Wohl gesorgt war, kam der offizielle Teil der Zugspitzbesteigung, die Besichtigung der höchsten Wetterwarte des DWDs. Vom Beobachter Norbert Stadler wurden wir freundlich empfangen. Auf enger Treppe ging es durch den Technikraum hinauf in den Beobachterraum. Herr Stadler gab einen kurzen Einblick in die Geschichte der Station, die am 7.Juli 1900 eingeweiht wurde, und in die Hauptaufgaben, die erledigt werden müssen, ließ uns einen Blick ins älteste Beobachtertagebuch erhaschen und zeigte auf der Plattform die Meßinstrumente. Die Sicht betrug höchstens 10 m und die Temperatur lag bei 1°C. Während unseres Besichtigungstermins erreichten um 14.30 Uhr auch die Zugspitzbergsteiger den Gipfel und lösten uns in der Wetterwarte bei der Besichtigung ab.
Kurzzeitig riß die Nebeldecke auf und es konnte das golden glänzende Gipfelkreuz bestaunt werden. Einige wagten noch die letzten beschwerlichen Meter zum Kreuz für ein Gipfelfoto. Ein Besuch im Ausstellungsraum, in dem die Geschichte der Zugspitze, deren Erstbesteigung, Bebauung und Erschließung durch die Zahnrad- bzw. Kabinenbahnen zu sehen ist, rundete den Gipfelbesuch ab.
Mit der Eibsee-Kabinenseilbahn ging es um 16.30 Uhr in die Tiefe. Nach kurzer Zeit erreichten wir die Talstation wo unser DWD-Bus für die Rückfahrt nach Krün wartete.
Der Abend gestaltete sich mit einem fröhlichen Beisammensein, Musik von "Fuchsi" zum Tanz und eine Gitarren- und Gesangseinlage zum Mitsingen von Gerhard Hohenwart.
Der Sonntag war Tag des Abschieds. Um 09.00 Uhr war die DWD-Truppe bereit zur Rückreise. Verabschiedet wurden wir von den Wiener Kollegen Ernest Rudel, Ferdinand Scharm und Herbert Fuchs.
Bei Regen fuhren wir los und erreichten unser auf dem Weg liegendes Besichtigungsziel, Kloster Ettal, nach 45 Minuten. Hier fanden wir kurz Zeit um die Kirche zu besichtigen, in der aber gerade Gottesdienst abgehalten wurde, und einen Blick in den Kloster Shop zu werfen, bevor wir unsere Heimreise fortsetzten.
Über Oberammergau, Schongau und Landsberg erreichten wir die A 96 und fuhren Richtung Memmingen. Am Autobahnkreuz Memmingen staute sich der Verkehr auf der A 7 Richtung Norden. Kurzentschlossen fuhr unser Busfahrer von der Autobahn ab und lenkte seinen Bus über die Europastraße B 300 in nördliche Richtung. An der AS Berkheim konnten wir zurück auf die AB und erreichten um 12.00 Uhr die einzige Künstlerraststätte Illertal-Ost, wo wir ca. eine dreiviertel Stunde Mittagspause einlegten.
Nachdem wir wieder gestartet waren, ging es in reibungsloser Fahrt auf der A 7 bis Rothenburg o.T., unserem zweiten Besichtigungsziel, das wir um 14.30 Uhr erreichten. Hier wollten wir bis 16.00 Uhr unseren Hunger und Durst stillen, gleichzeitig aber auch von der Stadt etwas sehen. So schwärmten alle aus, um ihren Interessen nachzugehen und pünktlich wieder am Bus zur Weiterfahrt zu erscheinen.
Danach traten wir die restlichen Kilometer in Richtung Hessen an. In Würzburg mußten wir leider wegen Stau auf der Autobahn durch die Stadt fahren, was sich etwas langwierig herausstellte. Aber unser Endziel Offenbach/M. ereichten wir unbeschadet in aller Ruhe und fuhren um 18.30 Uhr in den Hof der DWD Zentrale. Nach dem Ausladen und der Verabschiedung begann es zu regnen.
Wieder einmal ging eine schöne und gelungene BSG-DWD-Reise zu Ende, welche einen Informationsaustausch mit den Kolleginnen und Kollegen der ZAMG Wien ermöglichte und auch zum besseren Kennenlernen der DWD-Mitarbeiter untereinander beitrug.
Waldemar Wienziers (TI 11a)